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Das Leben von Mohammed: von der Kindheit bis zur Nachtreise
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Der Engel, der von Moslems Jibril genannt wird, hat in christlichen Texten einen anderen Namen. Welchen?
Die Geschichte über Mohammeds Leben kann ganz unterschiedlich erzählt werden. So erzählt Selmas Großvater sie meistens. Auf der Arabischen Halbinsel gibt es eine Stadt, die Mekka heißt. Dort versammeln sich Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln. Viele gehören zu arabischen Stämmen mit ihren eigenen Göttern, andere sind Juden und manche sind Christen.
Es ist ein großes Handelszentrum und viele kommen her, um zu beten und den Göttern Opfer zu bringen. Hier befindet sich ein quadratisches Bauwerk - die Kaaba. Rund um die Kaaba stehen Götterstatuen. Es gibt sehr viele davon: dreihundertundsechzig. In der Mauer der Kaaba ist auch ein Stein, man sagt, er sei vom Himmel gefallen.
Eine mächtige Handelsfamilie ist für die Kaaba verantwortlich: der Stamm der Quraisch. Und in diesen Stamm wird im Jahr 570 ein Junge geboren: Mohammed. Mohammed wird im Alter von sechs Jahren zum Waisenkind. Deshalb wächst er bei seinem Großvater und später bei seinem Onkel auf. Eines Tages, als Mohammed neun Jahre alt ist, trifft er einen Mönch.
Du wirst einer von Gottes Boten werden, ein Prophet, so wie Mose und Jesus. Mohammed weiß nicht, was er davon halten soll. Im Alter von 25 Jahren kümmert er sich um eine Kamelkarawane. Die Besitzerin der Karawane ist eine reiche Witwe: Khadija. Sie bittet Mohammed, sie zu heiraten.
Khadija ist 40, also ist der Altersunterschied recht groß, aber weder Khadija noch Mohammed stört das. Mohammed nimmt den Antrag an. Sie bekommen sechs Kinder. Aber nur eines wird länger leben als Mohammed: Fatima. Mohammed zieht sich oft zurück, um zu meditieren und zu beten.
Eines Nachts, als er in einer Höhle ist, bekommt er Gesellschaft. Es ist der Engel Jibril, oder Gabriel, wie er in den christlichen Texten genannt wird. Jibril erzählt Mohammed, dass es nur einen Gott gibt und dass dies Allah ist. Mohammed soll sein Prophet werden. Es gab vor ihm schon mehrere Propheten, unter anderem Musa und Isa - oder Mose und Jesus, wie die Christen sie nennen.
Aber Mohammed wird der letzte sein. Mohammed weiß nicht, was er davon halten soll. Ist er verrückt geworden? Das kann doch nicht wahr sein. Aber Khadija glaubt daran, dass Mohammed Gottes Prophet ist.
Sie wird seine erste Anhängerin. Mohammed trifft Jibril noch häufiger. Jibril verrät ihm, dass die heilige Schrift der Moslems der Koran werden wird. Der Koran bringt den Menschen bei, wie Gott möchte, dass sie ihr Leben führen. Unter anderen sollen sie sich um die Armen kümmern.
Diejenigen, die Gottes Wort folgen, leben in Frieden mit Gott. Jeder, der das tut, wird nach seinem Tod ins Paradies kommen, diejenigen, die das nicht tun, werden in der Hölle enden. Mohammed kann weder lesen noch schreiben, deshalb hilft Jibril ihm dabei, alles auswendig zu lernen. Es dauert 23 Jahre. In dieser Zeit bekommt Mohammed mehr Anhänger um sich.
Darunter sind auch sein Freund Abu Bakr und sein Cousin Ali. Mohammed möchte die Götterstatuen rund um die Kaaba loswerden. Die Händler in Mekka mögen Mohammeds Botschaft gar nicht. Nur ein Gott? Die Statuen entfernen?
Dann kommen weniger Menschen her und die Stadt erhält weniger Geld. Und das Gerede darüber, sich um die Armen zu kümmern? Das klingt teuer, denkt der Quraisch-Stamm. Die Quraisch fangen an, Mohammed und seine Anhänger - die Moslems - zu verfolgen. Das Jahr 619 ist ein Jahr der Trauer.
Mohammeds geliebte Frau Khadija stirbt. Und sein Onkel. Das ist eine schwere Zeit für Mohammed. Nach zwei Jahren der Trauer und Sorgen ist er erschöpft. Er kommt zur Kaaba, um mit Gott allein zu sein, schläft aber ein.
Da erscheint Jibril wieder. Dieses Mal hat er ein Pferd mit Flügeln und einem Frauengesicht dabei: Buraq. Mohammed steigt auf Buraqs Rücken und unternimmt mit Jibril eine Reise durch die Nacht. Aber wo wollen sie hin? Das erfährst du ein anderes Mal.