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Die Pilgerfahrt nach Mekka – Haddsch
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Wie lautet das arabische Wort für die Pilgerfahrt nach Mekka?
Selmas Opa erzählt davon, wie er und Oma ihre Pilgerreise nach Mekka unternahmen: den Hadsch. Oma und Opa fliegen nach Saudi Arabien. Hier rasiert sich Opa, schneidet seine Nägel, badet und kleidet sich mit zwei weißen Stoffstücken. Eins wickelt er sich um die Hüfte. Und eins verdeckt seinen Oberkörper.
Opa trägt Schuhe, die seine Knöchel und Zehen zeigen. Oma kann anziehen, was sie mag, solange ihre Kleidung locker sitzt und ihren ganzen Körper und den Kopf bedeckt, aber nicht ihr Gesicht. Weder Männer noch Frauen dürfen ihr Gesicht oder ihre Hände bedecken. Sie dürfen auch kein Parfüm oder Duftseife benutzen. Diese Vorbereitungen sind Möglichkeiten, um zu einem ruhigeren Bewusstsein zu kommen, das manche als heilig bezeichnen.
Dass alle Männer die gleiche Kleidung tragen, ist eine Art zu zeigen, dass in Gottes Augen alle gleich sind, egal wie reich oder arm sie sind. Nun gehen Oma und Opa zur Kaaba. Wow, ist das voll hier. Der Hadsch ist nur eine Woche im Jahr und Millionen wollen dabei sein. Da sind sie.
Oma und Opa umkreisen die Kaaba siebenmal entgegen dem Uhrzeigersinn. Dabei zeigen Opa und alle anderen Männer ihre rechte Schulter. Die Pilger versuchen, einen schwarzen Stein in der Wand der Kaaba zu berühren. Noch lieber wollen sie ihn küssen. Es wird gesagt, dass Ibrahim den schwarzen Stein hierhin gebracht hat oder Abraham, wie Christen und Juden ihn nennen.
Es wird auch gesagt, dass Ibrahim und sein Sohn Ismael die Kaaba gebaut haben, und zwar genau da, wo die frühere Kaaba stand. Jetzt ist es an der Zeit, siebenmal zwischen zwei Hügeln zu laufen. Denn es wird gesagt, dass Ibrahims Frau, Hagar, hier auf der Suche nach Wasser für ihren Sohn Ismael gewandert ist. Dann erschien ein Engel und ließ einen Brunnen aus dem Boden sprudeln. Diesen Brunnen - Zamzam - gibt es immer noch und alle Pilger trinken daraus.
Danach müssen alle Männer sich die Haare abschneiden oder abrasieren. Auch Opa. Oma muss nicht so viel abschneiden, eine Locke reicht. Am Abend gehen Oma und Opa nach Mina. Eine Zeltstadt.
Manche Zelte sind für Männer und manche Zelte sind für Frauen. Am nächsten Tag erklimmen Oma und Opa den Berg Arafat. Vor langer Zeit hielt hier der Prophet Mohammed seine letzte Predigt. Die Pilger stehen still und beten, bis die Sonne untergegangen ist. Nach Sonnenuntergang gehen sie zu einem Ort, der Muzdalifah heißt.
Hier halten sie ihre Abendgebete ab und sammeln Steine - jeder 49 Stück. Am dritten Tag kehren sie nach Mina zurück. Dieser Tag ist ein Feiertag: das Opferfest. An diesem Tag wird gefeiert, dass, als Ibrahim bereit war, Gott seinen Sohn zu opfern, Gott ihm stattdessen ein Opferlamm gab. In Mina stehen drei große Säulen.
Sie symbolisieren den Teufel. Als Ibrahim dabei war, sein Opfer zu bringen, erschien der Teufel und versuchte, ihn zu überzeugen, es doch nicht zu tun. Ibrahim warf Steine auf den Teufel, woraufhin dieser verschwand. Nun werfen Oma und Opa ein paar ihrer Steine auf den Teufel. Sie müssen eine der Säulen mit sieben Steinen treffen.
Wenn sie damit fertig sind, opfern sie ein Lamm und geben das Fleisch den Armen. Sie müssen das Lamm nicht selbst schlachten. Oma und Opa kaufen Gutscheine, sodass jemand anders das für sie macht. An Tag vier und fünf werfen sie weiter Steine auf den Teufel. Jetzt müssen sie jede Säule mit sieben Steinen treffen.
Zum Glück hat Opa einen starken Arm. Aber manchmal wirft er daneben. Oma nicht. Am letzten Tag kehren sie nach Mekka und zur Kaaba zurück. Und wie am ersten Tag umkreisen sie die Kaaba und laufen zwischen den Hügeln, insgesamt siebenmal.
Nun haben Oma und Opa ihren Hadsch beendet. Opa hat immer noch einen starken Arm. Aber er sehnt sich nach Oma.