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Das Leben eines buddhistischen Mönchs
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Wahr oder falsch: Mönche oder Nonnen dürfen acht Kleidungsstücke besitzen.
Was ist eigentlich der Sinn des Lebens? Die meisten fragen sich das irgendwann. Ist es Liebe? Ein anständiges Leben? Oder einfach nur Spaß haben, solange man kann?
Buddha glaubte, der Sinn des Lebens ist, so zu leben, dass man das Nirvana erreicht, indem man meditiert und starke Gefühle und Wünsche vermeidet. Als Buddha starb, wurde seine Lehre von seinen Jüngern, den Mönchen, verbreitet. Und das tun sie auch heute noch. Die buddhistische Klostergemeinschaft heißt Sangha. So könnte ein Tag im Leben eines Mönchs aussehen: Er steht sehr früh auf, um 4 Uhr morgens!
Es ist Zeit zum meditieren. Dies tut er vor einer Buddha-Statue. Nach der Meditation macht er sein Bett, räumt auf und studiert die buddhistische Lehre, den Edlen Achtfachen Pfad. Willst du mal seinen ganzen Besitz sehen? Er darf nur acht Dinge besitzen: Drei Kleidungsstücke, einen Gürtel, ein Rasiermesser (um seinen Kopf zu rasieren), eine Nadel (um seine Kleidung zu flicken), eine Bettelschale (um Essen zu holen) und ein Sieb.
Wofür ist das Sieb? Der Mönch muss sein Wasser filtern, damit er keine Insekten schluckt. Denn er darf nicht töten. Später am Morgen geht der Mönch auf seine Bettelrunde. Er besucht das nächste Dorf und bekommt von den Bewohnern etwas zu Essen.
Lieb, dass sie ihm Essen geben, oder? Buddhisten sehen das anders. Für sie ist in erster Linie der Mönch nett. Er ermöglicht Ihnen, ein besseres Leben zu führen. Denn Essen zu teilen, ist eine gute Tat.
Deshalb danken die Spender ihm dafür, dass sie ihm helfen können. Sie danken ihm auch für die weisen Worte, die er ihnen schenkt. Der Mönch ist wieder zurück im Kloster. Es ist erst 12 Uhr, aber er hat schon einen langen Tag hinter sich. Zeit für einen Snack?
Nein! Er darf nach dem Mittag nichts mehr essen, sondern nur Wasser oder Tee trinken. Ein Mönch darf kein Geld haben, darf nicht auf Konzerte gehen, und nicht Parfüm oder Schmuck tragen. Er darf auch nicht auf weichen, bequemen Betten schlafen oder Geschlechtsverkehr haben. Den Rest des Tages meditiert er leise und betet.
Dieses übliche Gebet nennt man die "Dreifache Zuflucht" oder die "Drei Juwelen": "Ich nehme Zuflucht zu Buddha. Ich nehme Zuflucht zu Dharma. Ich nehme Zuflucht zu Sangha." Mit Dharma meint er Buddhas Lehre, den Edlen Achtfachen Pfad. So könnte also ein Tag im Leben dieses Jungen aussehen. Warum ist hier eigentlich nur von Jungen die Rede?
Wo sind die Mädchen? Die Nonnen? Es gibt viel weniger Nonnen als Mönche. Zuerst wollte Buddha nicht, dass Frauen der Sangha beitreten. Er dachte, sie würden die Männer sexuell reizen und sie vom Meditieren abhalten.
Später änderte er dann seine Meinung. Frauen durften der Sangha nun beitreten. Dafür gab Buddha den Nonnen aber mehr Regeln als den Mönchen. Diese Ansicht, dass Frauen die Männer sexuell reizen würden, findet man auch heute in einigen Ländern. Dort dürfen Frauen noch immer nicht Nonnen sein.
In anderen Ländern ist es völlig in Ordnung, Nonne zu werden: Sie genießen mehr Gleichberechtigung. Warum werden Menschen eigentlich Mönch oder Nonne? Einige natürlich aus religiöser Überzeugung. Aber viele junge Menschen gehen auch ins Kloster, weil sie in ihren Heimatdörfern hungern. Viele alte Menschen treten der Sangha bei, weil sie alleine sind.
In einigen Ländern ist es auch normal, dass Eltern ihre Kinder in die Klöster schicken, so wie zur Schule. Manche bleiben dort einige Monate oder Jahre, andere sogar ihr ganzes Leben lang. Vielleicht haben sie für sich den Sinn des Lebens gefunden.