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Tibetischer Buddhismus: Vajrayana
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Wahr oder falsch? Vajrayana ist der tibetische Buddhismus.
Hilfe! Was ist das? Und wo sind wir? Sollte das nicht ein Video über den Buddhismus sein? Doch!
Das ist Buddhismus. Genauer gesagt: Buddhismus in Tibet. Der ist etwas speziell. Der tibetische Buddhismus ähnelt dem Mahayana-Buddhismus. Das Mahayana legt großen Wert darauf, dass es viele verschiedene Buddhas, Bodhisattvas und Himmel gibt.
In Tibet ist das auch so, nur gibt es hier von allem mehr. In Tibet spielt Meditation keine so große Rolle. Dafür werden umso mehr Rituale durchgeführt. Das Ziel? Das Nirvana schneller zu erreichen.
Wenn du nach Tibet gehst, siehst du diesen magischen Gegenstand fast überall. Er steht für Macht und Unzerstörbarkeit. Es wird Vajra genannt, was Blitz oder Diamant bedeutet. Deshalb nennt man den tibetischen Buddhismus auch Vajra-Fahrzeug oder Diamantfahrzeug – Vajrayana. Was für Rituale führen sie durch?
Zum Beispiel dieses: Mönche malen einen großen Kreis mit Symbolen in einem Quadrat. Es ist ein Mandala. Das Mandala kann für das ganze Universum stehen. Oder für die gesamte geistige Welt. Oder für das Reich eines besonderen Buddhas.
Die Mönche malen die Mandalas oft mit Sand. Schau, was sie jetzt machen! Sie haben viel Zeit gebraucht, um das Mandala zu erstellen. Und jetzt wischen sie es einfach weg. Es soll zeigen, wie vergänglich diese Welt ist.
Das gesamte Ritual ist ein Opfer für einen der vielen Buddhas. Vielleicht für diesen hier: Vajrapani. Was singt er da? Ein Lied, oder? Eigentlich wiederholt er nur mehrere Wörter mit einer heiligen Bedeutung: ein Mantra.
Die ersten Mantras erstellte man im Hinduismus. Auch im Theravada- und Mahayana- Buddhismus nutzt man sie. Aber im Vajrayana sind sie super wichtig. Denn hier ist es fast wie eine ständige Suche nach besserem Karma, ein bisschen wie Bonuspunkte zu sammeln. Weißt du noch, was Karma ist?
Karma beschreibt, wie deine Taten in diesem Leben dein nächstes Leben beeinflussen. Gute Taten bringen dir ein besseres nächstes Leben und schlechte Taten ein schlimmeres nächstes Leben. Im Vajrayana-Buddhismus kann man sein Karma verbessern – z. B. indem man ein Mandala malt oder ein Mantra wiederholt.
Dies ist das bekannteste Mantra in Tibet. Jede Silbe hat viele Bedeutungen. Wenn man das Mantra laut spricht oder leise vor sich hersagt, erhält man den Segen eines Buddhas. Das wäscht schlechtes Karma weg und bringt gutes Karma. Es gibt aber auch viele Menschen, die nicht lesen können.
Deshalb hat man dies erfunden: Es sind Gebetsmühlen. Auf der Gebetsmühle steht das Mantra. Wenn man die Mühle also dreht, ist es, als würde man das Mantra selbst sprechen. Ganz schön praktisch, was? Es gibt große Gebetsmühlen außerhalb der Tempel und kleine, die man in der Hand halten kann.
Es gibt viele magische Rituale, mit denen man das Karma verbessern kann. Wenn man diese Rituale wirklich lernen will, braucht man aber einen Lehrer. Im Vajrayana-Buddhismus sind die religiösen Lehrer sehr wichtig. Am wichtigsten von ihnen sind die religiösen Führer: die Lamas. Darum nennt man Vajrayana manchmal auch Lamaismus.
Der höchste religiöse Führer trägt den Titel Dalai Lama. Wenn ein Dalai Lama stirbt, sucht man schnell nach der Person, als die er wiedergeboren wurde. Aber wie finden sie ihn? Na ja, sie ziehen los und suchen ein Kind, das im selben Jahr zur Welt gekommen ist, in dem der Dalai Lama starb. Diesem Kind zeigen sie dann Dinge, die dem letzten Dalai Lama gehörten.
Erkennt das Kind einen Gegenstand oder interessiert sich sehr dafür, dann wissen sie, dass sie den Richtigen gefunden haben. Das Kind kommt dann in ein Kloster, wo es alles Nötige lernt. Hoffentlich macht der Vajrapani dem Jungen keine Angst!