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Shinto
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Wahr oder falsch? Lange Zeit, bis zum Zweiten Weltkrieg, galten die japanischen Kaiser als mit dem Kami der Sonne verwandt.
Das könnte der berühmteste Anblick in Japan sein. Der Fuji. Hier leben viele Vögel ... Nein, warte mal, das ist kein Vogel. Was ist das?
Oh, das ist ein Berggeist. In Japan beruht die älteste einheimische Religion auf dem Glauben, dass Orte in der Natur von Geistern bewohnt sind. Diese Religion hat ihren Namen von zwei chinesischen Wörtern: das Wort für Geist oder Gott – Shen, und das Wort für Weg – Dao. Der Weg des Geistes: Shinto. Das japanische Wort für Geist ist Kami.
Und fast alle Orte in der Natur haben ihren eigenen Kami: zum Beispiel Berge, Seen, Bäume. Dinge, die Menschen hergestellt haben, können auch einen Kami haben, wie hier: ein Eingangstor zu einem Schinto-Schrein – ein Torii. Auch verstorbene Angehörige – Vorfahren – können zu Kami werden. Nicht alle Kami sind gut, einige von ihnen sind böse. Sogar Lebensmittel, die du isst, können zu einem bösen Kami werden, wenn du es nicht richtig behandelst und ihm ein Gebet sprichst.
Es gibt also sehr viele Kami. Manchmal wird das Wort "Kami" fälschlicherweise mit "Gott" statt mit "Geister" übersetzt und dann wird gesagt, dass es in Japan acht Millionen Götter gibt. Was sie damit sagen wollen, ist, dass es eine unendliche Anzahl an Kami gibt. Und viele von ihnen haben auch einen Namen. Fujis Kami wird Prinzessin Konohanasakuyahime genannt: die wie Baumblüten herrlich-blühende Prinzessin. Über sie gibt es viele Geschichten.
Sind Kami also Götter? Nein, sie können sterben und zerfallen, genau wie Menschen. Aber im Shinto gibt es Götter, wie diese zwei: Izanami und Izanagi. Izanami und Izanagi erschufen Japan und sind die Eltern von sehr vielen Kami. In einigen Fällen mussten sie nur niesen, um neue Kami hervorzubringen.
Im Shinto glaubt man, dass zwei Welten nebeneinander existieren: die sichtbare Welt, welche die Menschen bewohnen, und die unsichtbare Geisterwelt, in der die Kami leben. Shintoisten haben Schreine, die sie besuchen. Die eindeutigsten Merkmale, an denen du einen Shinto-Schrein erkennst, sind: die Form des Daches und das Tor davor. Hier ist es leicht zu merken, dass beide Welten nebeneinander existieren. Denn wenn du zum Tor kommst, musst du es entweder auf der linken Seite oder auf der rechten Seite betreten.
In der Mitte treten die Kami ein. Bevor du dich dem eigentlichen Schrein nähern darfst, ist es wichtig, den Schmutz der menschlichen Welt abzuwaschen. Dafür gibt es diesen Brunnen und diese Schöpflöffel. Hebe einen Schöpflöffel mit der rechten Hand hoch und schöpfe etwas Wasser. Reinige eine Hand nach der anderen mit diesem Wasser.
Dann gieße etwas Wasser in deine linke Hand, führe sie zu deinem Mund, spüle ihn mit Wasser und spucke es aus – aber nicht in den Brunnen! Neige den Schöpflöffel so, dass Wasser vorm Zurücklegen den Griff reinigt. Jetzt ist es an der Zeit, sich dem eigentlichen Schrein zu nähern. Verbeuge dich leicht. Lege eine Münze in die Kiste vor dir.
Läute die Glocke oder den Gong, wenn es einen gibt, um die Kami wissen zu lassen, dass du da bist. Das war's. Jetzt verbeuge dich zweimal tief, klatsche in die Hände und verbeuge dich ein letztes Mal tief. Das war's. Lange Zeit, bis zum 2.
Weltkrieg, wurde japanischen Kaisern nachgesagt, sie seien Verwandte des Kami der Sonne: Amaterasu. Dadurch wurden die Kaiser als göttlich angesehen und das Volk musste sie verehren. So ist das nicht mehr. Shinto und Buddhismus sind die beiden großen Religionen in Japan. Und die meisten japanischen Menschen gehen zu bestimmten Anlässen in Shinto-Schreine und zu anderen in buddhistische Tempel.
Oft werden Hochzeiten nach dem Shinto vollzogen und Beerdigungen nach dem Buddhismus.