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Konfuzianismus
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Konfuzius' Sicht auf einen Herrscher und seinen Untertanen ist sehr ähnlich wie seine Sicht auf _________.
Wie wird man ein möglichst guter Mensch? Und wie wird das Leben für möglichst viele gut? Das ist es, worüber dieser Mann nachdenkt. Das ist Meister Kong. Kongfuzi, wie er in China genannt wird oder Konfuzius, wie er in der westlichen Welt am häufigsten genannt wird.
Konfuzius lebt in China im 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, und er findet, dass sich das Land völlig falsch entwickelt hat. Das bisherige Königreich wurde in kleinere Staaten aufgeteilt, wo reiche Leute aus wenigen Familien die Macht erbten und sie missbrauchten. Aber Konfuzius hofft, dass die Welt besser werden kann, und überlegt, wie es dazu kommen könnte. Er betrachtet fünf Beziehungen – Bindungen zwischen Menschen – als wichtiger als andere.
Die erste Beziehung ist die zwischen dem Herrscher des Landes und dem Volk. Der Herrscher muss für das Volk – die Untertanen – auf die beste Art und Weise sorgen. Und jeder Untertan muss dem Anführer gehorchen und ihm vertrauen. Wenn der Anführer grausam oder unfair ist, gehorcht das Volk nicht, und wenn der Anführer zu schwach ist, rebellieren die Menschen. Die zweite Bindung besteht zwischen einem Mann und seiner Frau, die dritte zwischen Eltern und Kindern, die vierte zwischen einem älteren und einem jüngeren Geschwisterteil, und die fünfte ist zwischen einem älteren und einem jüngeren Freund.
Diese fünf Beziehungen müssen ausgewogen sein damit das Leben und die Gesellschaft gut sind, laut Konfuzius. Der Herrscher muss sich gut um das Subjekt kümmern, der Mann um seine Frau, die Eltern um ihre Kinder, der ältere Geschwisterteil um den jüngeren und der ältere Freund um den Jüngeren. Und die, die versorgt werden müssen im Gegenzug Respekt und Gehorsam zeigen. Konfuzius glaubt, dass alle Menschen lernen können, gut zu sein, durch die Entwicklung guter Eigenschaften: der Tugenden. Die beiden wichtigsten Tugenden sind: [1] Wohlwollen oder Mitgefühl: Rén. [2] Das Verständnis dessen, was gut ist, zusammen mit dem Willen und der Fähigkeit dazu: Yí.
In der Gesellschaft, die Konfuzius vorsieht es ist wichtig, dass sich jeder bemüht, seine Pflichten und ihre Funktionen in den fünf Beziehungen zu erfüllen. Wenn sie es tun, wird die Balance von Gesellschaft und Familie funktionieren. Als Konfuzius' Sammlung von Lehren – Konfuzianismus – sich in ganz China ausbreitet, breitet sich auch eine andere Religion und Philosophie aus: der Daoismus. Beide Lehren besagen, dass Ausgewogenheit wichtig ist, und beide erwähnen das Konzept der Gegensätze: Yin und Yang. Ohne einen dieser Gegensätze kann das andere nicht existieren.
Alles muss im Gleichgewicht sein. Das gilt für alle Gegensätze – wie Licht und Dunkelheit oder männlich und weiblich. Für die Konfuzianer bezieht sich dieses Gleichgewicht auf die Pflichten in Gesellschaft und Familie. Viele sehen den Konfuzianismus eher als Philosophie statt als Religion. Aber es ist beides.
Konfuzius' Sicht auf einen Herrscher und seinen Untertanen ist sehr ähnlich wie seine Sicht auf den Himmel und einen Menschen. Mit „Himmel“ oder Tian, wie Konfuzius es nennt, meint er eine unpersönliche göttliche Kraft, die alles ist. Sehr ähnlich dem, was die Daoisten Dao nennen: die Straße. Wie wird das Gleichgewicht in der Beziehung zwischen Himmel und Menschheit aufrechterhalten? Sie führen bestimmte Rituale durch, bringen Rauchopfer dar, oder beten Götter und Vorfahren an.
Im Konfuzianismus gibt es mehrere Bücher, die als wichtig angesehen werden. Das Buch der Wandlungen: I Ging. I Ging besteht aus Vorhersagen zukünftiger Ereignismuster. Man wirft spezielle Münzen oder Stängel von einer Pflanze, beobachtet das Muster, das entsteht, und konsultiert die Texte, um dieses Muster zu interpretieren. I Ging wird auch von Daoisten verwendet, und gilt als das älteste Buch der chinesischen Kultur.
Die Analekten oder die Gespräche beschreiben die Ideen von Konfuzius in Form von Gesprächen zwischen Konfuzius und seinen Jüngern. Eines der Dinge, die Konfuzius gesagt haben soll, ist: „Tu anderen nicht an, was du nicht willst, dass andere dir antun.“ Das nennt man „Die Goldene Regel“, die in verschiedenen Versionen in verschiedenen Religionen existiert. Aber die Version von Konfuzius gilt als die erste schriftliche Version.