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Bedrohungen der Artenvielfalt
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Wahr oder falsch? Der Klimawandel hängt mit steigenden Temperaturen und extremeren Wetterbedingungen zusammen, die beide die Artenvielfalt bedrohen.
Wissenschaftler haben bisher etwa 1,3 Millionen biologische Arten, die auf der Erde leben, beschrieben und bestimmt. Sie sind jedoch der Meinung, dass es bis zu 8,7 Millionen oder mehr verschiedene Arten auf der Erde geben könnte! Heute ist diese unglaubliche Artenvielfalt, die Biodiversität auf unserem Planeten, bedroht. Dafür gibt es fünf Hauptgründe. Eine der größten Bedrohungen für die Artenvielfalt ist der Verlust der natürlichen Umwelt, der Verlust von Lebensraum.
Lebensraum geht verloren, wenn sich ein natürliches Umfeld so drastisch ändert, dass viele Arten dort nicht mehr überleben können. Eine solche Veränderung wird manchmal durch Naturkatastrophen, wie Waldbrände oder Dürren, ausgelöst. Aber immer häufiger ist sie das Ergebnis menschlichen Handelns. Zum Beispiel die Abholzung von Wäldern. Das Abholzen von Bäumen, ohne neue zu pflanzen, hat enorme Auswirkungen auf die Artenvielfalt.
Lebewesen, die ihren Lebensraum verlieren, sind gezwungen, entweder wegzuziehen, oder sie sterben. Zu den anderen großen Bedrohungen für die Artenvielfalt auf dem Planeten gehören Umweltverschmutzung und Klimawandel. Verschmutzung mit Plastikmüll ist besonders gefährlich, da er in riesigen Mengen in die Natur gelangt. Viele Tiere sterben, weil sie Plastik fressen. Plastik gibt auch Chemikalien in die Umwelt ab, wenn Plastik zerfällt.
Diese Chemikalien können Probleme verursachen, etwa dass weniger Tiere geboren werden oder Tiere gesundheitliche Probleme bekommen. Der Klimawandel ist auch eine ernsthafte Bedrohung für die Artenvielfalt, besonders wegen der steigenden Temperaturen und immer extremerer Wetterbedingungen. Arten können sich oft nicht so schnell anpassen, wie die Änderungen geschehen. Arten verschwinden mit einer alarmierenden Geschwindigkeit. Menschen ernten Pflanzen, jagen und fischen schneller als neue Lebewesen nachwachsen.
Das ist Übernutzung und das ist eine weitere große Bedrohung für die Artenvielfalt. Manchmal kann die Übernutzung einer Art auch die Existenz einer anderen Art bedrohen. Zum Beispiel führt die Übernutzung an Lachs dazu, dass Adler, Bären und Wölfe, die Lachs fressen, nicht mehr genug zu fressen haben. Pflanzen in Wäldern können auch betroffen sein. Tiere, die Lachs fressen, nehmen den Fisch manchmal mit in den Wald, wo ungefressene Fischreste sich zersetzen und als Nährstoffe, die Pflanzen brauchen, an den Boden abgegeben werden.
Schließlich gibt es eine Bedrohung für die Artenvielfalt, die eher bestimmte Gegenden als die ganze Welt betrifft. Manchmal werden von Menschen neue Arten in andere Teile der Erde mitgenommen, in denen sie vorher nicht gelebt haben, zum Beispiel Katzen, die mit Schiffen nach Neuseeland kamen. Man könnte meinen, dass eine weitere Art mehr Vielfalt bedeutet, oder? Aber in Neuseeland drangen Katzen in einen Lebensraum von Tieren ein, die schon dort lebten. Einheimische Vögel waren noch nie zuvor Katzen begegnet, sie hatten also keine natürliche Angst vor ihnen.
Viele Vogelarten waren für Katzen also leichte Beute und wurden komplett ausgerottet. Arten, wie die Katzen in Neuseeland, die solche Probleme in Lebensräumen verursachen, in die sie nicht von Natur aus gehören, nennt man invasive Arten. Sie sind dort, wo sie eingeführt werden, eine Bedrohung für die Artenvielfalt. Der Verlust der Artenvielfalt hat enorme Auswirkungen auf Ökosysteme, aber er kann auch unser Leben beeinflussen. Zum Beispiel nutzen wir zwischen 50- und 70-tausend Pflanzenarten, um Medikamente herzustellen!
Da menschliches Handeln die größte Bedrohung für die Artenvielfalt ist, haben wir die Macht und Verantwortung, unser Handeln zu ändern, um so wenig Schaden wie möglich anzurichten.