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Die Zeitung in Schweden
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True or false? It is mostly the highly educated who read the newspaper in Sweden.
Die Schweden sind Zeitungsleser. An einem normalen Tag lesen etwa 60% der Schweden zwischen 15 und 79 Jahren eine Zeitung, entweder die Druck, oder die Online-Ausgabe. Es gibt gleich viele männliche und weibliche Leser. Es ist auch genauso üblich für weniger gebildete eine Zeitung zu lesen als für höher gebildete Leser. Aber, es wird immer weniger Zeitung gelesen.
Vor ein paar Jahren lasen noch mehr als 80 Prozent der Schweden an einem normalen Tag eine Zeitung. Heute sind es weniger. Vor allem die älteren Menschen lesen noch oft Zeitung. Von den unter 25-Jährigen, lesen weniger als die Hälfte, an einem normalen Tag Zeitung. Seriöse Zeitungen, die man abonnieren kann, lesen die meisten Schweden in gedruckter Form.
Boulevardzeitungen lesen sie meist online. Es gibt viele Zeitungen in Schweden – mehr als 150. Die meisten erscheinen täglich auf Papier oder im Internet. Hier sind einige der größten Zeitungen: Aftonbladet ist ein Boulevardblatt, 1830 von Lars Johan Hierta gegründet. Es ist die älteste Zeitung, die man in Schweden noch kaufen kann.
Keine andere schwedische Zeitung hat so viele Online-Leser wie Aftonbladet. Ihre Meinungsseite ist sozialdemokratisch. Dagens Nyheter ist die Zeitung mit den meisten Abonnenten, welche hauptsächlich aus der Gegend von Stockholm kommen. Ihre Meinungsseite ist unabhängig und liberal. Sie unterstützt also keine bestimmte Partei, ist aber meist mit den rechtsextremen Parteien einer Meinung.
Göteborgs Posten ist auch eine seriöse Zeitung zum Abonnieren – die größte an der Westküste Schwedens. Man sagt, ihre Meinungsseite ist liberal, aber konservativer als z. B. die von Dagens Nyheter. Expressen ist eine Boulevardzeitung und der größte Konkurrent von Aftonbladet.
Expressen hat eine Lokalausgabe in Göteborg: "GT", und eine in Skåne: "Kvällsposten". Ihre Meinungsseite ist liberal. Ähnlich wie bei Aftonbladet hat auch Expressen einen großen Anteil von Online-Lesern. Svenska Dagbladet ist eine seriöse Abo-Zeitung in Stockholm, so wie Dagens Nyheter. Ihre Meinungsseite gilt als unabhängig und einfach – politisch gesehen also ziemlich weit rechts. Die Zeitung Metro hat Lokalausgaben in Stockholm, Göteborg und Skåne.
Metro kann man nicht abonnieren und nicht als Einzelausgabe kaufen. Man erhält die Zeitung kostenlos – vor allem im öffentlichen Verkehr. Die erste Ausgabe von Metro ist 1995 erschienen. Damit ist sie eine der jüngsten und am weitesten verbreitete Zeitungen in Schweden. Es gibt noch viele andere schwedische Zeitungen.
Fast jede Stadt hat eine Lokalzeitung, sogar die kleinen Städte. Außer den Zeitungen, die sich auf bestimmte Orte beziehen, gibt es auch noch die christliche Zeitung Dagen und die sozialistische Zeitung Dagens ETC. Die Zeitung Dagens Industri berichtet nur über Wirtschaft und Finanzen. Viele Zeitungen auf dem heutigen Markt stammen aus dem 19. Jahrhundert.
Ihre Gründer beschäftigten sich mit sozialen Problemen. Damals hatten die Zeitungen oft eine klare politische Position, die sich nicht nur auf der Meinungsseite zeigte. In den 1950er Jahren verbreitete sich das Fernsehen. Dadurch verschärfte sich der Wettbewerb und viele Zeitungen verschwanden. Die Menschen sprachen vom Tod der Zeitung.
In vielen Städten mit ehemals vielen Zeitungen gab es nun nur noch eine. Das erhöhte das Risiko, dass die Menschen nur noch eine einzige politische Meinung lesen konnten und nicht mehrere. Um für mehr Vielfalt an Zeitungen zu sorgen, half die Regierung den Zeitungen in den 1970ern finanziell: In jeder Stadt erhielt die zweitgrößte Zeitung finanzielle Unterstützung. Heute ist nicht mehr das Fernsehen, sondern das Internet der stärkste Konkurrent für die Zeitungen. Die Zeitungen sind wieder in einer Krise: der zweite Tod der Zeitung.
Und es ist überhaupt nicht sicher, ob man in der Zukunft in jeder Stadt noch lokale, unabhängige Druckausgaben von Zeitungen finden wird.