
Das Wirtschaftsnetz

Upgrade für mehr Inhalte
Wenn ein Unternehmen Arbeitskraft von seinen Mitarbeitern kauft, ...
Marias Vater arbeitet für eine große Firma. Er bekommt jeden Monat ein Gehalt. Ein ziemlich hohes – er hat einen guten Job. Am Monatsende ist das Geld allerdings fast immer weg. Marias Vater sagt: "Das meiste davon geht für Steuern drauf." Was heißt das?
Ist das Geld irgendwo in einer geheimen Schatzkiste? Nein. Lass uns von ganz vorne Beginnen. Man bezeichnet Marias Familie als einen Haushalt. Ein Haushalt – das sind eine oder mehrere Personen, die zusammen leben und wirtschaften.
Haushalte gibt es in allen Formen und Größen: Mutter-Vater-Kind, Alleinerziehende mit zwei Kindern, Freunde in einer WG, zwei Erwachsene ohne Kinder... Na, du verstehst schon. Arbeitet jemand aus dem Haushalt für ein Unternehmen, dann erhält der Haushalt Geld in Form von Lohn. Und das Unternehmen erhält Arbeitskräfte. Man könnte sagen, das Unternehmen kauft Arbeit von seinen Mitarbeitern.
Für einen Teil des Geldes, das der Haushalt als Gehalt erhält, werden Waren und Dienstleistungen von anderen Unternehmen gekauft. Diese Unternehmen erhalten Geld also in Form von Zahlungen. Und dann sind da noch diese Steuern. Ein Teil des Geldes, das die Haushalte verdienen, können sie nicht behalten. Sie müssen es als Steuer an die Gemeinde, den Landkreis oder den Staat abgeben.
All dies zusammen nennt man die öffentliche Hand. Öffentlich bedeutet: "gemeinsam", "für alle". Also das Gegenteil von "persönlich" oder "privat". Haushalte und auch Unternehmen zahlen Steuern in die öffentliche Hand. Im Gegenzug erhalten die Haushalte Dienstleistungen aus öffentlicher Hand. Z.
B. Schulen, Krankenhäuser, Polizei, Straßen und Brücken. Privathaushalte bekommen also Dienstleistungen. Unternehmen auch, denn sie dürfen die Straßen nutzen und die Polizei anrufen. Aber es sind nicht nur Dienste, welche die öffentliche Hand den Haushalten bereitstellt, sondern auch Geld!
Haushalte erhalten Geld fürs Studium, Renten, Kindergeld und andere Gelder, die vom Staat und der Gemeinde kommen. Diese Zahlungen nennt man manchmal auch Transferzahlungen. Marias Mutter arbeitet auch, aber nicht für ein Unternehmen. Sie ist Ärztin und arbeitet für die Kreisverwaltung – also für die öffentliche Hand. Privathaushalte erhalten also auch Gehälter aus der öffentlichen Hand.
Und die öffentliche Hand kauft Arbeit aus den Haushalten. Die Pfeile machen alles ein bisschen chaotisch, oder? Teilen wir die öffentliche Hand mal in zwei Bereiche. Ein Bereich kümmert sich ums Geld: Man nennt ihn "öffentliche Finanzen". Das ist der Bereich, der Steuern erhält und Transferzahlungen verteilt.
Den anderen Bereich nennt man "öffentliche Produktion". Dort arbeitet Marias Mutter. Dieser Bereich bietet Dienstleistungen wie Schulen und Gesundheitspflege. Das sind die wichtigsten wirtschaft- lichen Bestandteile eines Landes: Haushalte, Unternehmen und die öffentliche Hand. Nein, stopp!
Etwas fehlt noch. Ach ja, da sind noch die Banken. Also, eine Bank ist tatsächlich eine Art Unternehmen – nur etwas spezieller. Banken leihen Haushalten und Unternehmen Geld. Und dafür bekommen sie Zinsen.
Genau genommen tun das nicht nur Banken. Sondern auch andere Unternehmen, die Kredite vergeben und dafür Zinsen bekommen. Man nennt sie Kreditinstitute, dann fühlt sich keiner von denen ausgeschlossen. So, das ist ein einfaches Wirtschaftsmodell eines Landes, das aus vier verschiedenen Teilen besteht. Ok, da wäre auch noch der internationale Handel.
Haushalte und Unternehmen kaufen Dinge aus anderen Ländern, die sie dann importieren. Viele Firmen verkaufen ihre Waren aber auch an andere Länder und werden dafür bezahlt. Sie exportieren. So, das war's. In Wirklichkeit ist alles natürlich viel komplizierter, aber zum Verständnis reicht dieses Modell erst mal aus.