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Das Wahlsystem in Schweden
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True or false? In Sweden, riksdag elections are held on the third Sunday in September.
Danni ist in Schweden. Sie will ein Eis kaufen. Aber was soll das? Die Frau sagt, dass Danni mit einer Karte bezahlen muss. Hast du denn keine Bankkarte, Danni?
Danni findet das gar nicht gut. Sie meint, dass alle Läden Bargeld annehmen sollten. He, Danni! Vielleicht willst du über solche Dinge in Schweden entscheiden? Das dachte ich mir schon.
Dann lass dich in das schwedische Parlament – den Reichstag – wählen. In Schweden finden alle 4 Jahre Parlamentswahlen statt – am zweiten Sonntag im September. Schweden ist in 29 Wahlkreise aufgeteilt. Jeder Wahlkreis hat eine bestimmte Anzahl von Sitzen im Reichstag: sogenannte Mandate. Die Anzahl hängt davon ab, wie viele Einwohner im Wahlkreis leben.
Man teilt unter den Wahlkreisen 310 Mandate auf. Und 39 weitere Mandate zwischen den Parteien. Das steht im Verhältnis zu der Anzahl der Stimmen, die jede Partei im ganzen Land gewonnen hat. Diese Mandate nennt man Ausgleichsmandate. Insgesamt gibt es also 349 gewählte Personen – Mitglieder des Reichstags – im Reichstag.
Willst du bei der Reichstagswahl kandidieren, dann musst du zunächst einmal schwedische Bürgerin sein. Außerdem musst du einer Partei beitreten oder deine eigene gründen! Jetzt kannst du bei der Wahl kandidieren! Um es aber wirklich in den Reichstag zu schaffen, müssen Bürger für dich stimmen. Die Abstimmung findet in einem Wahllokal statt.
Die Bürger stimmen mit diesen Zetteln ab: Stimmzetteln. Die blauen Stimmzettel sind für den Provinziallandtag oder die Region. Und die Weißen entscheiden, wer deine Gemeinde leitet. Diese gelben Stimmzettel werden dich interessieren, Danni. Sie sind für die Reichstagswahlen.
Die Parteien haben ihre eigenen Stimmzettel mit einer Liste von Namen. Das sind die Personen, die die Partei in jedem Wahlkreis als Kandidaten ernannt hat. Stimmt man in Schweden also nur für eine Partei und nicht für eine Person? Nicht ganz. Wenn du denkst, ein Kandidat eignet sich gut als Mitglied des Reichstags, kannst du ein Kreuz vor seinem Namen setzen.
Eine Personenwahl. Gewinnt dieser Kandidat mehr als 5 % der Parteistimmen in diesem Wahlkreis, erhält die Partei das Mandat. Nanu, gibt es keine Stimmzettel für deine Partei, Danni? Das passiert gar nicht so selten: Es gibt viele Parteien in Schweden, und nicht alle haben Stimmzettel in allen Wahllokalen. Aber die Wähler können trotzdem für deine Partei stimmen – indem sie den Namen deiner Partei auf einen leeren Stimmzettel schreiben.
Wollen sie eine bestimmte Person wählen, können sie den Namen dieser Person aufschreiben. Weil es so viele Parteien gibt, können nicht alle im Reichstag vertreten sein. Nur die Parteien, die mehr als vier Prozent aller Stimmen des Landes erhalten, ziehen in den Reichstag ein: die sogenannte 4-%-Hürde. Tut mir leid, du hast nicht 4 % der Stimmen bekommen, Danni. Deine Partei hat aber trotzdem ein Mandat gewonnen!
Erreicht eine Partei mehr als 12 Prozent der Stimmen in einem Wahlkreis, dann erhält diese Partei ein Mandat im Reichstag. Und du hast ja schließlich mehr als 12 % in einem Wahlkreis erzielt! Wenn alle Stimmen gezählt sind und alle Parteien wissen, wie viele Mandate ihnen zustehen, dann kommt dem Sprecher des Reichstags eine wichtige Aufgabe zu: Er schlägt einen Premierminister vor, der im Reichstag genug Unterstützung hat, um eine Regierung zu bilden. Manchmal ist es ganz einfach: Hat eine Partei eine klare Mehrheit, kann sie eine Regierung bilden. Ist das nicht der Fall, können mehrere Parteien gemeinsam eine Regierung bilden, wenn die addierten Stimmen ihnen eine Mehrheit geben.
Entweder eine Koalitionsregierung. Oder eine Minderheitsregierung, die von anderen Parteien unterstützt wird. Manchmal ist es jedoch schwierig, eine stabile Mehrheit zu finden. Da du jetzt ja in den Reichstag gewählt wurdest, kannst du ein Gesetz vorschlagen, das alle Bargeld annehmen müssen! Viel Glück damit!