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Der europäische Binnenmarkt
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Wahr oder falsch? Länder innerhalb der EU müssen Zölle zahlen, um miteinander Handel zu treiben.
Danni hat im Internet einen Wintermantel bestellt. Ärgerst du dich, weil du eine Gebühr zahlen musst, um dein Paket zu bekommen? Naja, dein Paket kommt nunmal aus den USA. Du hast Kleidung importiert. Du musst eine Gebühr - einen Zoll - zahlen, wenn das Paket eine Grenze überschreitet, eine Einfuhrabgabe. Das T-Shirt, das du anhast?
Nein, dafür musstest du keinen Zoll zahlen. Der Grund ist: Es wurde aus einem Land der Europäischen Union, der EU, in ein anderes EU-Land versendet. Die EU hat die Vereinbarung, dass die Menschen innerhalb der EU-Länder freien Handel betreiben können, ohne einen Zoll bezahlen zu müssen. Die EU ist ein Handelsblock. Dieser Handelsblock wird auch als Binnenmarkt bezeichnet.
Es ist also der Europäische Binnenmarkt. Als die EU, nach dem Zweiten Weltkrieg, gegründet wurde, gab es zwei wichtige Ziele: Das erste war, den Frieden in Europa zu bewahren und das zweite, den Handel zwischen den europäischen Ländern zu vereinfachen. Durch den Binnenmarkt können Firmen ihre Produkte und Dienstleistungen in allen EU-Ländern verkaufen, ohne dafür besondere Gebühren oder Zolle bezahlen zu müssen. Produkte werden für die EU-Bürger preiswerter und die Firmen gewinnen so auch mehr Kunden. Es gibt vier Hauptregeln im Binnenmarkt, man nennt sie die vier Freiheiten.
Die erste Freiheit behandelt Dinge, die über Grenzen innerhalb der EU transportiert werden, wie dein T-Shirt oder zum Beispiel ein Auto. Diese Dinge, die man anfassen kann, werden Waren genannt. Es werden keine Zölle für den Transport von Waren innerhalb der EU erhoben. Aber es gibt eine Ausnahme: Wenn ein Land denkt, dass ein bestimmtes Produkt für die Umwelt, die Gesundheit oder Sicherheit der Menschen gefährlich ist, dann kann das Land die Waren an der Grenze aufhalten. Das kann etwa bei Alkohol, Tabak oder Waffen passieren.
Die zweite Freiheit hat mit Dienstleistungen zu tun. Dienstleistungen sind Dinge, für die man bezahlt, die aber keine Waren sind. So was wie ein Haarschnitt bei einem Friseur oder die Reparatur deines Mofas durch einen Mechaniker. Durch diese Freiheit kann eine Firma aus einem EU-Land seine Dienstleistungen in allen EU-Ländern anbieten, ohne Gebühren zahlen zu müssen. Die dritte Freiheit hat mit Geld - oder Kapital - zu tun.
EU-Bürger und -Firmen können innerhalb der EU ungehindert Geld versenden oder Dinge bezahlen. Die vierte Freiheit ist der freie Personenverkehr. Das bedeutet, dass alle EU-Bürger in ein anderes EU-Land reisen oder dort für einen Job oder das Studium leben dürfen. Wenn du also in ein wärmeres Land ziehen möchtest, Danni, dann kannst du das durch den freien Personenverkehr machen. Aber es gibt ein paar Einschränkungen: Du musst für dich selbst zahlen und für dich selbst sorgen können.
Für manche EU-Länder brauchst du auch eine Krankenversicherung. Diese Regeln gelten nicht nur innerhalb der EU. Es gibt drei europäische Staaten, die nicht zur EU, aber trotzdem zum Binnenmarkt gehören. Das sind Norwegen, Island und Liechtenstein. Dort gelten die vier Freiheiten also auch.
Aber für dieses Paket, Danni, musst du wirklich die Gebühren bezahlen.