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Kunststoffe
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Wahr oder falsch? Kunststoffe können aus Öl hergestellt werden.
Kunststoffe findet man heute überall in unserer Gesellschaft. Fast alle Kunststoffe enthalten Öl, das aus dem Boden hochgepumpt wird. Öl ist ein Gemisch aus verschiedenen Substanzen. Die Substanzen können in einer Raffinerie aufgespalten werden. Dann erhält man: Ethylen und Propylen. So sehen ihre Moleküle aus.
Es ist möglich, die Moleküle zu riesigen Molekülen, Polymeren, zusammenzusetzen. Poly bedeutet viele und mere bedeutet Teile. Viele Teile. Ethylen wird Polyethylen und Propylen wird Polypropylen. Diese zwei sind typische Beispiele für verformbare Polymere - Kunststoffe.
Es gibt zwei große Gruppen von Kunststoffen. Die, die geschmolzen und umgeformt werden können – Thermoplaste ... und die, die nicht schmelzen und ihre Form nicht ändern, sobald sie erstarren – Duroplaste. Polyethylen und Polypropylen sind Thermoplaste. Bei der Herstellung werden sie erst zu kleinen Körnern, Granulaten, geformt.
Wenn wir etwas aus Kunststoff herstellen wollen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Granulat zu schmelzen und zu formen. Eine Möglichkeit ist, ein Rohr mit einer riesigen Schraube im Inneren zu nutzen. Wenn sich die Schraube bewegt, wird das Granulat nach vorn bewegt. Tiefer im Rohr wird die Schraube immer breiter. Das führt dazu, dass das Granulat gegen die Wand des Rohres gepresst wird.
Die Spannung, der Druck und die Hitze führen dazu, dass das Granulat schmilzt. Am Ende des Rohres ist eine Austrittsdüse mit einer bestimmten Form. Der geschmolzene Kunststoff wird durch die formgebende Düse gedrückt und nimmt deren Form an. Diese Methode wird Extrudieren genannt. Mit dieser Methode kann man runde Gegenstände wie Stangen und Rohre oder flache Dinge wie Bleche oder andere Formen herstellen.
Plastiktüten werden mit einer ringförmigen Düse hergestellt, durch die Luft geblasen wird, sodass der Kunststoff zu einem langen, dünnen Schlauch wird, der aufgerollt und dann in Tüten der benötigten Größe aufgeteilt wird. Eine andere Methode ist das Spritzgussverfahren. Das funktioniert so ähnlich wie das Extrudieren. Aber statt den Kunststoff durch eine Düse zu pressen, wird er in eine Form gespritzt. Nachdem der Kunststoff ausgehärtet ist, wird die Form geöffnet.
Diese Methode verwendet man, um Stühle, Spielzeug, Handyhüllen, Wegwerfbesteck, Bauklötze und vieles mehr herzustellen. Eine weitere Möglichkeit ist das Blasformen, bei dem ein Schlauch aus Kunststoff in eine Form gepresst wird. Und dann wird Luft in die Form geblasen, sodass der Kunststoff gegen die Wände gedrückt wird. So stellt man zum Beispiel Plastikflaschen her. Statt einen Kunststoff zu extrudieren, kann man ihn in die benötigte Form pressen.
Zuerst wird eine Kunststoffplatte so erhitzt, dass sie leicht formbar wird. Dann wird üblicherweise eins dieser Dinge getan: Entweder die Kunststoffplatte in eine Form legen und die Luft aus der Form saugen, sodass der weiche Kunststoff gegen die Wände der Form gedrückt wird. Oder die Form gegen die Kunststoffplatte drücken und dann die Luft absaugen. Beide Techniken werden als Thermoformen bezeichnet. Diese Methode kann zum Beispiel für die Herstellung von Eisverpackungen und Joghurtbechern verwendet werden.
Seitdem es so leicht ist, so viele verschiedene, nützliche Dinge aus Plastik zu formen, überrascht es nicht, dass wir davon so viel hergestellt haben – so viel, dass es nun ein Problem geworden ist.